14.00 Uhr |
Workshops
WS 1 Diversitysensible Medienarbeit mit Kindern in Kindertageseinrichtungen
Prof. Dr. Katrin Schlör
Medienfiguren haben eine große Vorbildfunktion für Kinder. Sie können Stereotype reproduzieren oder für Vielfalt einstehen. Dieser Workshop befasst sich zum einen mit dem diskriminierungssensiblen Umgang mit (Kinder)Medien. Zum anderen stellt er aktive Medienarbeit als Methode vor, um mit Kindern Vielfalt zum Thema zu machen.
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WS 2 Pflegeschätze – Identifizierung, Visualisierung und Transfer fammiliärer Innovationen aus dem Alltag mit pflegebedürftigen Kindern.
Prof. Dr. Isabel Zorn
Der Pflegereport 2022 (Jacobs et al) fasst gut die aktuelle Situation und Herausforderungen der Pflege von pflegebedürftigen Kindern in Deutschland zusammen. Hier wird berichtet, dass in Deutschland nahezu alle pflegebedürftigen Kinder zu Hause von deren Familien versorgt werden und dass die extreme Heterogenität des Pflegebedarfes von Kindern und deren familiären-, kulturellen-, und sozialen Konstellationen ein zielgerechtes und angemessenes Hilfeangebot erschweren und Familien oft auf sich selbst angewiesen sind (ibid). Weitere Erforschungen zeigen auch, dass Eltern große Belastungen haben (Koch et al. 2021; del-Pino-Casado et al 2021) und Coping-Strategien entwickeln (Baddour et al 2021, Kautz et al. 2020, Schadewald et al 2018). Es mangelt aber an Arbeiten die gezielt die Expertise der Eltern und deren Transfer erforschen, so das sich hier eine Forschungslücke fürs Projekt findet.
Das BMBF-geförderte Projekt Pflegeschätze identifiziert und visualisiert erprobte Innovationen zur Entlastung im familiären Pflegealltag, die von langjährig informell Pflegenden von Kindern (vorrangig jungen Eltern) entwickelt wurden.
Diese „Schätze“ der informellen Pflege werden im Pflege-Panoptikum anderen Sorgegemeinschaften zugänglich. Es entsteht ein digitales, interaktives sozio-technisches Ressourcenangebot.
Ähnlich wie bei AirBnB/Instagram wird Recherche, Entdecken und Vernetzung visuell möglich, damit sich junge pflegende Familien Entlastungen bei Pflegealltag, Urlaub, Freizeit und Teilhabe gestalten. Die Suche nach Ideen und Austausch ist im Panoptikum möglich, ebenso zufälliges visuelles „Stolpern“ über unerwartete Pflegeideen („so geht Familienfahrradtour mit Rollstuhlkind“; „so ein Pflegezimmer mit 3 Kindern in kleiner Wohnung einrichten“).
Im Workshop entdecken die Teilnehmenden eigene Pflegeschätze mittels vorbereiteter Schatz-Finde-Methoden.
Sodann wird das Konzept des Projekts Pflegeschätze erläutert, die Erreichbarkeit der Pflegeschätze beschrieben, Hilfen für Eltern und Angebote zur Kooperation besprochen. Die Bedeutung der häuslichen Pflege- und Versorgungssituation für die frühkindliche Bildung wird diskutiert: Wie erlebt die frühkindliche Bildung Eltern mit Pflegeherausforderungen ? Welche Ressourcen und Bedarfe bringen Eltern mit? Wie beeinflusst die Situation der Eltern und Kinder die Arbeit in der frühkindlichen Bildung und welche Herausforderungen ergeben sich dadurch für Erzieher:innen, Fachkräfte und Einrichtungsleitungen? Welche Konzepte hat frühkindliche Bildung zur Unterstützung der Eltern und betroffenen Kinder? Welche Anlaufstellen gibt es?
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WS 3 „Damit ich dich besser verstehen und begleiten kann …“ VHT, die videobasierte Beratungsmethode
Anja Pala, Heilpädagogin ,VHT Ausbilderin und Supervisorin , St Josef Stuttgart & Lisa Käfer, Dipl. Heilpädagogin, Systemische Beraterin
Die Methode Video Home Training kommt ursprünglich aus den Niederlanden und wird seit 1994 durch den Verband Spin in Deutschland ausgebildet und verbreitet.
Die Stärke des Mediums Video ist die Kraft der Bilder und die Sichtbarkeit von kleinen Signalen. Diese wird für die Beratung genutzt wie z.B. in der Begleitung von Familien in der Erziehungsfragen, in der Ausbildung und dem Coaching von Fachkräften. Ein wesentlicher Bestandteil sind die „Basiskommunikationsprinzipien“ als Elemente jeder gelungenen Kommunikation.
In der Beratungssituation werden sichtbaren gelungene Kontakte analysiert und Menschen aktiviert eigene Fähigkeiten und Stärken weiter auszubauen und vielfältiger zu nutzen.
In diesem Workshop wird Ihnen anhand von Filmaufnahmen aus der KiTa und der Fachschule für Sozialpädagogik die grundsätzliche Arbeitsweise und die Wirksamkeit der videobasierten Beratung vorgestellt und erlebbar gemacht.
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WS 4 Das digitale Kinderzimmer
Michaela Weiß, freiberufliche Medienpädagogin /Alexander Hötten, Medienreferent, Blickwechsel e.V
Für (Klein-)Kinder werden zunehmend interaktive und vernetzte Spielzeuge angeboten: Sprachgesteuerte Puppen, Smartwatches, smarte Nuckel, Überwachungsapps und Kuscheltiere mit integrierter Kamera. Das “Internet der Dinge” und smarte Spielsachen sind im Kinderzimmer von heute angekommen. Das schafft einige Probleme, denn von Spielwarenherstellern werden Daten erhoben und die Persönlichkeitsrechte von Kindern werden nicht gewahrt. Das stellt auch die medienpädagogische Arbeit vor neue Herausforderungen. Das „Digitale Kinderzimmer“ ist eine erfahrbare Ausstellung. Es ist ausgestattet mit digitalen Spielzeugen, die von den Teilnehmer*innen selbst getestet werden können. Hier wird über Risiken und auch interessante Möglichkeiten dieser neuen Technologien informiert. Die Medienpädagoginnen vom Blickwechsel e.V. moderieren den Dialog und stehen den Besucher*innen des digitalen Kinderzimmers mit Rat, Fachkompetenz und einem thematischen Input zur Seite. Das „Digitale Kinderzimmer“ wurde von der Fachgruppe Kita der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) in Zusammenarbeit mit Blickwechsel und fjp- media entwickelt.
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WS 5 Digitale Möglichkeiten der Assistenz
Anja Fuchs und Maria Klooz, Medienberatungszentrum für Kinder und Jugendliche mit körperlichen Beeinträchtigungen, Beratungszentrum für Computer und Kommunikationshilfen Baden – Württemberg
In diesem Workshop werden Möglichkeiten digitaler Technik zum Abbau motorischer Barrieren beim Zugang zur Bildung aufgezeigt. Durch diese Hilfsmittel soll Kindern und Jugendlichen mit körperlich-motorischen Einschränkungen ein weitgehend selbständiges Lernen ermöglicht werden. Beispiele sind nichttechnische Hilfsmittel zum Lernen bei körperlichen Beeinträchtigungen, assisitive Technologien zur Kompensation motorischer Einschränkungen bei (vor)schulischen Anforderungen (schreiben, basteln, bearbeiten von Arbeitsblättern, …), Einsatz von Hard- und Software im vorschulischen Bereich und im Unterricht, Möglichkeiten der (vorbereitenden) Einbeziehung des Sonderpädagogischen Diensts körperlich, motorische Entwicklung zur Beratung und Unterstützung der Einschulung in die allgemeinen Schulen.
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WS 6 Von der „Ja/Nein Kommunikation“ zum Power Talker – Selbstbestimmung und Teilhabe mithilfe der Unterstützten Kommunikation
Ulrike Ehler, Multiplikatorin für Unterstützte Kommunikation
Im Workshop wird berichtet, wie Jens Ehler es geschafft hat von der „Ja – Nein Kommunikation“ zur Kommunikation und Interaktion über ein Sprachausgabegerät zu kommen.
Viele kleine Schritte sind notwendig – Umgang mit Symbolen erlernen, erfahren, was es heißt Geräte (auch einfache Tasten) zu benutzen, um zu erleben, was es heißt „laut“ sprechen zu können.
Je früher man beginnt die Kinder zu ermutigen den Umgang mit „Hilfsmitteln“ zur Kommunikation – seien es Bilder oder elektronische Hilfsmittel – zu erlernen, umso mehr können diese Kinder am Leben teilhaben, Ihre Wünsche äußern oder sagen, was sie nicht möchten.
Jedes Kind, das keine Lautsprache hat, braucht individuelle Begleitung – dies ist eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten.
Es werden verschiedene Hilfsmittel vorgestellt und Auszüge aus einem Vortrag von Jens Ehler lassen daran teilhaben, wie man sich fühlt, wenn man keine Lautsprache hat und durch Technik Eigenständigkeit, Selbstbestimmung und Teilhabe erleben kann.
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WS 7 Medienpädagogische Konzeptionsentwicklung für Kindertagesstätten/Angebot MeKKi
Petra Wolf, Fachreferentin für Jugendmedienschutz und Medienpädagogik (ajs)
Kindheit heute ist Medienkindheit. Eine an der kindlichen Lebenswelt orientierte pädagogische Arbeit in Kindertageseinrichtungen berücksichtigt die Relevanz von Medien im Alltag von Kindern und bezieht sie selbstverständlich in die pädagogische Arbeit ein. So können Kinder lernen, selbstbestimmt, kompetent, kreativ und sozial verantwortlich mit Medien umzugehen.
Um diese Aufgabe zu leisten, brauchen Kindertageseinrichtungen eine medienpädagogische Konzeption, die frühkindliche Medienbildung in einen geregelten institutionellen Kontext stellt und Anforderungen wie Zuständigkeiten klar benennt.
Der Workshop gibt Einblicke in die Weiterbildung MeKKi und Tipps für die Inhalte und Schritte auf dem Weg zu einer medienpädagogischen Konzeption.
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WS 8 Digitalisierung und Nachhaltigkeit – Bildung für nachhaltige Digitalisierung. „Wie lässt sich der Wandel aktiv, nachhaltig und kreativ gestalten? “
Andreas Streble, Erzieher, Musiker, Medienpädagoge bei der Fachstelle Medien der Diözese Rottenburg
Die Digitalisierung ist ein wichtiger Teil unserer modernen Welt und hat einen großen Einfluss auf unsere Umwelt und Gesellschaft. Wir werden uns damit beschäftigen, wie wir diesen Einfluss auf eine nachhaltige und verantwortungsvolle Weise nutzen können, um positive Veränderungen in unserer Welt zu bewirken.
Wir werden uns damit befassen, wie wir den Wandel zu einer nachhaltigen Digitalisierung aktiv, nachhaltig und kreativ gestalten können. In diesem Workshop werden wir uns anschauen, wie sich Medien- und Digitalisierung nachhaltig in den Kita-Alltag integrieren lassen. Dieser Workshop richtet sich an alle Pädagog*innen, die sich für eine nachhaltige Digitalisierung interessieren und diese in der pädagogischen Arbeit einbinden möchten.
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WS 9 Aktive Medienarbeit in der Natur – Einblicke in das Projekt Kita goes digital
Silvia Bösl, Dipl.-Sozialpädagogin(FH), Medienpädagogische Fachberatung Stadt Ludwigsburg
Pflanzen bestimmen, Insekten untersuchen, ein Naturtagebuch führen…digitalen Medien können uns bei der Erforschung der Natur und Entdeckung unserer Umwelt mit Kindern unterstützen und neue Möglichkeiten eröffnen.
Im Projekt Kita goes digital der Stadt Ludwigsburg entwickelten die städtischen Kindertageseinrichtungen ihre medienpädagogische Arbeit weiter. Der Workshop gibt Einblicke in das Projekt und den Ablauf einer Medienwerkstatt zur aktiven Medienarbeit in der Natur. Praktische Übungen sind in Verbindung mit BYOD (Bring your own device) möglich.
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WS 10 Mixability Tanz in inklusiven Kindertageseinrichtungen und Schulen – Mit Körperbildung und Tanz alle abholen und integrieren
Grégory Darcy, Choreograph und Leiter des inklusiven Profitanzensembles “Die TanzKompanie”
Mit Körperbildung und Tanz alle abholen und integrieren. Thema Tanz mit und für Kindern mit und ohne Behinderung mit konkreten Beispiele von Tanzbewegungen und Tipps für inklusive Kindergarten oder inklusive Schulklassen. |